Preisträger "Helping Vets 2021" prämiert

Ausgezeichnete Vielfalt im Tierschutz

Ist ein Leben ohne Tiere vorstellbar? Für einen Großteil der Deutschen sicher nicht. Diesen Eindruck bestätigt auch die Statistik: Fast 35 Millionen Haustiere gibt es hierzu­lande, in fast jedem zweiten Haushalt sind sie festes und unersetzliches Mitglied, das Gesellschaft leistet, Trost spendet und Freude in das Leben seines Hal­ter brin­gt. Im Gegenzug sollte es Pflicht und Aufgabe von uns Menschen sein, jedes Tier mit Respekt und Mitgefühl zu behandeln und vor Leid und Schmerz zu bewahren – eine Prämisse, die für Haustiere und freilebende Tiere gleichermaßen gilt. Zum Glück hat der Tierschutz in Deutschland eine lange Tradition und wird in unterschiedlichs­ten Formen intensiv gepflegt. Sämtliche Ver­eine, Organisationen und Privatper­sonen, die sich dem Wohl von Tie­ren verschrieben haben, verdienen dafür größten Res­pekt. Denn ehrenamtlicher Tierschutz erfordert nicht nur großes persönliches Engagement, sondern auch viel Zeit und Geld. Um Tierschutzvereine bei ihrer wichtigen und ehrbaren Tätigkeit zu unterstüt­zen und sie für ihren Einsatz zu hono­rieren, verleiht Heel Veterinär jedes Jahr die Aus­zeichnung Hel­ping Vets an drei Vereine, die ganz besonderes leisten. Die diesjährigen Preisträger wurden am 07. Oktober 2021 im Rahmen einer Live-Video-Pressekonferenz duch Heel Veterinär prä­miert und der Öffent­lichkeit vorgestellt.

Die von Heel Veterinär ins Leben gerufene Auszeichnung Helping Vets wurde in diesem Jahr bereits zum neunten Mal verliehen. Die drei Preisträger, die zu Beginn der digitalen Presse­veranstaltung aus­gezeichnet wurden, erhielten jeweils 2.000 Euro Preisgeld für ihre besonde­ren Leistungen für das Wohlergehen von Tieren. Im Anschluss an die Ehrung referierte Tier­ärztin Dr. Alexandra Keller, Frankfurt, über das Thema „Erste Hilfe bei akuten Verletzungen – wie die biologische Tiermedizin helfen kann“.

Helping Vets 2021 – das sind die Preisträger     
Ausgezeichnet wurde Flugmodus e.V. mit Sitz in Burgstetten, vertreten durch den Vereins­gründer und 1. Vorsitzenden Andreas Metz. Der Verein ist in der Reh­kitzrettung aktiv und sucht mit einer Wär­mebild-Drohne nach Rehkitzen in landwirtschaftli­chen Wiesen, kurz bevor diese ge­mäht werden. Da die Kitze in den ersten Wochen noch keinen Fluchtinstinkt besitzen, trans­portiert das Team von Flugmodus e.V. die jungen Tiere in Wäsche­körben aus der Wiese, um sie vor dem Mähtod zu retten. Die Drohnen-Einsätze finden in den frühen Mor­genstunden statt, ehe die Sonne die Wiesen erwärmt. Stößt Metz mit der Kamera auf Wärme­bild­punkte, leitet er sein Team sofort zur richtigen Stelle in der Wiese. Handelt es sich bei dem Fund um ein junges Rehkitz ohne Fluchtinstinkt, kann es prob­lemlos in einen Wäschekorb gehoben und in Sicher­heit gebracht werden. Bereits 2020, im Grün­dungsjahr des Vereins, konnte das Team nach der Vereinsgründung in vier Einsatztagen 15 Rehkitze retten, 2021 wa­ren es an insgesamt 16 Einsatztagen 147 Reh­kitze sowie zwei große Igel. Die ehrenamtliche Dienstleis­tung von Flugmodus e.V. ist für Land­wirte und Jagdpächter kostenlos und wird gerne in An­spruch ge­nommen. Da aber alle Land­wirte in der Regel gleichzeitig mähen wollen, kann der Verein nicht alle Anfragen bedienen – zumal bislang nur die Anschaf­fung von drei Drohnen möglich war, da diese vor allem aufgrund der Wärmebildkamera sehr teuer sind. Auch außer­halb der Mähsaison möchte sich Flugmo­dus e.V. künftig in der Tierrettung engagieren, wann immer sich eine Wärmebilddrohne sinn­voll einsetzen lässt. Zudem ist Flugmodus e.V. gerne bereit, weitere Teams in den Verein zu in­tegrieren oder Schulungen für Interessierte anzubieten, die sich ebenfalls in der Rehkitzret­tung engagieren möchten. www.flug-modus.de

Auszeichnung Helping Vets 2021

Ausgezeichnet wurde die Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. in Groß-Gerau. Das Team rund um Frank Mörtel und Tierärztin Dr. Jeanette Pfeffer ermöglicht die mobile tierärztliche Versor­gung der Vierbeiner von sozial schwachen Mit­menschen. Die Verein­sar­beit der Pfotenhilfe umfasst die gesamte medizinische Grundversorgung der tie­rischen Patienten, von der Be­handlung akuter Beschwerden über eine dauerhafte Therapie von chronischen Er­krankungen bis hin zu chirurgi­schen Eingriffen. Um eine mobile tier­ärztliche Versorgung möglich zu ma­chen, hat sich der Verein einen ehe­maligen Rettungswagen ange­schafft und entsprechend der Bedürfnisse einer Tier­arztpraxis umgebaut. Mit dem Fahrzeug sucht das Team regelmäßig soziale Ein­richtungen auf, um vor Ort die vorab vereinbarten Tier­arzt-Ter­mine durchzuführen. Mit ihrem Einsatz ermöglicht das Team der Pfotenhilfe für Obdachlose e.V. einerseits den Vierbeinern ein gesundes und schmerzfreies Leben, andererseits hilft es damit aber gleichzei­tig auch den zugehörigen Zweibeinern, für die der Hund oftmals der einzige Trost und Halt im Leben ist. Neben der tiermedizinischen Versorgung gehört auch die Annahme und Verteilung von Sachspenden wie Hundefutter oder Decken zu den Tätigkeitsbereichen des Vereins. www.pfotenhilfefuerobdachlose.de  

Ausgezeichnet wurde VITA e.V. Assistenzhunde, vertreten durch die Gründerin und erste Vor­sitzende Tatjana Kreidler. Seit dem Jahr 2000 stellt der Verein Kindern, Ju­gendlichen und Erwachsenen mit Behinderung vierbei­nige Helfer zur Seite, die bestimmte alltägliche Aufga­ben für ihre menschlichen Partner übernehmen, die im Rollstuhl sitzen und in ihrer Beweg­lich­keit zum Teil stark einge­schränkt sind. Sie bringen ihnen z. B. Ge­gen­stände oder heben diese auf, helfen beim An- und Ausziehen, oder holen in einem Notfall Hilfe. Gleichzeitig erhöhen sie die Le­bensqualität und Lebensfreude, indem sie das Selbstwert­ge­fühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen steigern. Sie leisten Gesellschaft, vermindern Ein­samkeit und helfen, so­ziale Kontakte zu knüpfen. Um ein solches VITA-Team zu grün­den, bedarf es einer Menge Zeit, Einsatz und finanzieller Mittel: Die sorgsam vom Verein aus­gewählten Welpen (Golden oder Labrador Retriever) wachsen zunächst bei so­genannten Paten auf und werden soziali­siert. Danach erfolgt die Ausbildung zum Assis­tenzhund, die sechs bis zehn Monate dauert. Da­bei lernen alle Hunde die so genannten Ba­sics, die jeder Assistenzhund beherr­schen muss. Im Fortgeschrittenen-Training werden sie dann gezielt auf die individuellen Auf­gaben vorbe­reitet, die sie für ihre späteren menschlichen Teampartner übernehmen sollen. Anschließend bringt der Verein die Vier­beiner mit den Bewerbern zusam­men, um zueinander passende Mensch-Hund-Teams zu er­mitteln. Wenn die Chemie stimmt und die Profile zusammenpas­sen, folgt die intensiv betreute vier- bis sechswöchige Zusam­menfüh­rung der Teams. Auch im Anschluss daran werden alle Teams re­gelmäßig nachbetreut und geschult.        
www.vita-assis­tenzhunde.de

Tierschutz heißt auch erste Hilfe leisten
Dass sich Vierbeiner in verschiedensten Situationen Verletzungen zuziehen können, lässt sich leider nicht immer verhindern – manchmal reicht dafür schon ein falscher Tritt oder ein un­glücklicher Zusammenstoß. Gerade als Tierhalter kann es also jederzeit erforderlich sein, erste Hilfe zu leisten – sei es bei einem Wespenstich, einer kleinen Schramme, einer Verstau­chung oder aber einem komplizierten Knochenbruch. „Unabhängig von der Verletzungssitua­tion ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und entsprechend und angemessen zu handeln – denn gerade die erste Versorgung kann entscheidend sein“, betonte Tierärztin Dr. Alexandra Keller in ihrem Vortrag im Rahmen der Preisverleihung. Aber auch die Einschätzung über weitere notwendige Maßnahmen ist die Voraussetzung für eine gute Erstversorgung und den weiteren Verlauf der Heilung. „Ist die Verletzung nicht schwerwiegend, können Tierhalter akute Verlet­zungen zum Glück selbst behandeln“, so die Expertin. Eine kleine Hundehausapotheke ist dabei von Vorteil, um alle nötigen Hilfsmittel griffbereit zu haben. Aus Sicht der Tierärztin spie­len biologische Tierarzneimittel in der Behandlung eine wichtige Rolle, die man direkt zu Erst­versorgung, aber auch für den weiteren Verlauf einsetzen kann. „Gerade bei akuten Verlet­zungen, die mit akuten Schmerzen einhergehen, bei akuten Traumata oder entzündlichen Pro­zessen empfehle ich den Einsatz von Traumeel ad us. vet. Das biologische Tierarzneimittel wirkt dank seiner bewährten Inhaltsstoffe wie Bein­well, Ringelblume und Ar­nika schmerzlin­dernd, entzündungshemmend sowie abschwellend. Folglich reguliert das Tierarzneimittel das Entzündungsgeschehen auf effektive Weise und fördert den Heilungsprozess“. Aber auch bei Schnittverletzungen an der Pfote oder Fremdkörpern wie Dornen im Ballen- oder Zwischenze­henbereich lässt sich das gut verträgliche Tierarzneimittel sinnvoll einsetzen. Auch wenn Hal­ter viele Blessuren bei ihrem Tier selbst behandeln können, rät die Tierärztin immer zur Vor­sicht: „Wenn Sie auch nur den geringsten Zweifel an der Schwere der Verletzung haben: Ge­hen Sie Ihrem Tier zuliebe lieber einmal zu oft als zu selten zum Tierarzt.“        

Tierschutz auch zukünftig wichtig
„Der Tierschutz war und ist für Heel Veterinär ein besonders großes Anliegen“, so Fabian Pochmann, Leiter Marketing & Vertrieb Heel Veterinär im Rahmen der Preisverleihung. „Die drei Helping Vets-Preisträger 2021 beweisen, wie unterschiedlich Tierschutz aussehen kann und wie wichtig Men­schen sind, die sich in diesem Bereich engagieren. Und deshalb wird sich Heel Veterinär auch wei­terhin für das Tierwohl einsetzen. Wir freuen uns schon heute auf die Helping Vets 2022 und auf eine genauso großen Anzahl an tollen Bewerbun­gen wie in diesem Jahr“, so Pochmann weiter.            

Sind Sie in einem gemeinnützigen Tierschutzprojekt tätig, das sich in Deutschland durch Nach­haltigkeit, Vorbildwirkung und soziales Engagement für Mensch und Tier auszeichnet und Un­terstützung benötigt? Dann bewerben Sie sich schon jetzt für die Helping Vets 2022.         
Weitere Information zur Auszeichnung Helping Vets finden Sie unter:     
www.vetepe­dia.de/helping-vets/aktion/


Wir vom Flugmodus e.V. möchten uns ganz herzlich bei der Firma Heel für die tolle Auszeichnung bedanken. Das Preisgeld wird einen großen Beitrag dazu leisten im nächsten Jahr noch mehr Tiere retten zu können.