Wir suchen für die ehrenamtliche Rehkitzrettung im Rems-Murr-Kreis neue Helferinnen und Helfer, die uns bei der Suche und Rettung von Rehkitzen unterstützen können. Nachfolgend findet ihr die wichtigsten Infos zum Ablauf. Genauere Infos bieten wir in 3 Terminen mittels einer Online Präsentation an. Hier könnt ihr uns auch Fragen stellen.
Interesse Teil des Teams zu werden oder einfach mal in die Online-Präsentationen rein zu schauen?
Bitte sendet uns eine E-Mail an:
oder über unser
Bitte unbedingt angeben:
Wir melden uns dann zeitnah bei euch.
(Das ist noch keine verbindliche Zusage, also meldet euch gerne auch, wenn ihr euch noch unsicher seid).
Warum ist die Kitzrettung notwendig?
Rehkitze werden im Mai und Juni in das schützende hohe Gras geboren. Sie haben anfangs jedoch noch keinen Fluchtinstinkt und bleiben an Ort und Stelle liegen, wenn die Wiese gemäht wird. Selbst wenn sie bereits einen Fluchtinstinkt entwickelt haben, kommen sie oft nicht rechtzeitig vor dem Mähwerk weg. Durch die Mahd werden jährlich in ganz Deutschland über 100.000 Rehkitze getötet oder schwer verletzt. Die Kitze im hohen Gras zu Fuß zu finden ist fast unmöglich, man sieht sie einfach nicht.
Unsere Unterstützung
Wir befliegen kostenlos und ehrenamtlich die Wiesen vor der Mahd in den frühen Morgenstunden mit Wärmebild Drohnen. Dadurch lassen sich die meisten Tiere sehr gut erkennen und können gesichert werden. Am Wiesenrand warten sie im Schatten bis die Mahd vorüber ist und werden dann vom Jäger oder Landwirt wieder freigelassen. Kurz darauf werden sie von ihrer Mama abgeholt und in einen neuen sicheren Bereich gebracht.
Euer Job
Mit bis zu 20 Drohnen sind wir im Rems-Murr-Kreis unterwegs. Die Piloten brauchen jedoch Unterstützung von Helfern / Läufern. Und da kommt ihr ins Spiel. Wir sind dringend auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern, die die Kitze aus den Wiesen holen. Mittels Funk werdet ihr an das Kitz hergeleitet, wo es dann behutsam in eine mit Gras gepolsterte Box gesichert wird. Keine Angst, die Erfahrung kommt im Laufe der Einsätze ziemlich schnell und wir werden darauf achten, dass bei den ersten Einsätzen auch erfahrene Helfer dabei sind. Ihr benötigt also keinerlei Vorkenntnisse.
Wieviele Helfer werden benötigt?
Jedes Team besteht i.d.R. aus Pilot + 3 Helfern. Nicht jeder hat jeden Tag Zeit und wir wollen euch auch nicht zumuten, dass ihr durch den halben Landkreis fahren müsst. Somit benötigen wir in jeder Gemeinde mehrere Helfer.
Wo werden Helfer benötigt?
In vielen Gemeinden gibt es große Engpässe und wir konnten bereits letzte Saison nicht jedes Team mit Helfern besetzen, was die Einsätze fast unmöglich macht. In diesem Jahr haben wir 5 Drohnen dazubekommen und wir gehen von einer steigenden Nachfrage aus. Daher benötigen wir dringend Helfer in allen Gebieten, besonders dringend in den rot gekennzeichneten Gemeinden.
Wann finden die Einsätze statt?
Die Einsätze finden von Anfang Mai bis Ende Juni eigentlich immer dann statt, wenn kein Regen angekündigt ist. Im letzten Jahr waren das insgesamt 39 Tage. Natürlich finden nicht jeden Tag in jeder Gemeinde Einsätze statt. Da wir mit der Wärmebildtechnik darauf angewiesen sind, dass die Sonne die Wiese noch nicht erwärmt hat, finden die Einsätze i.d.R. zwischen 4 und 8 Uhr morgens statt und dauern meist 2-3 Stunden, je nach Auftragslage.
Wie werden die Einsätze koordiniert?
In einer WhatsApp Gruppe wird täglich abgefragt, wer am nächsten Tag Zeit hat. Je nachdem wo die Einsätze stattfinden, werden die Helfer dann wohnortnah den Pilotenteams zugeteilt. Es kann also auch gut sein, dass ihr einige Tage keinen Einsatz habt, obwohl ihr Zeit hättet, weil andere Helfer näher am Einsatzort wohnen.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Die wichtigsten Voraussetzungen sind: Zeit haben & gut zu Fuß sein. Wenn ihr morgens um Punkt 7 Uhr im Büro sein müsst, ist es eher nichts für euch. Ihr müsst nicht täglich Zeit haben, aber 1 x die Woche wäre z.B. zu wenig, da man schon etwas Routine aufbauen muss, um die Berührungsängste zu verlieren. Ihr müsst nicht besonders sportlich sein, es ist jedoch anstrengend durch das hohe Gras zu laufen.
Was wird an Ausrüstung benötigt?
Generell wird ein eigenes Auto benötigt, um an die Wiesen bzw. zum Treffpunkt zu kommen. Es bietet sich dann an Fahrgemeinschaften zu bilden, damit wir nicht mit 4 Autos auf den Feldwegen unterwegs sind. Die wichtigste Ausrüstung sind wasserdichte Schuhe, Regenhose und Regenjacke. Die Wiesen sind sehr hoch und früh morgens aufgrund des Taus auch nass. Optimal wäre noch eine Stirnlampe, falls es doch mal etwas früher losgeht. Der Pilot hat aber meist eine dabei. Dann noch Handschuhe, damit kein menschlicher Geruch übertragen wird (Gartenhandschuhe, Einweghandschuhe, etc.). Bitte auch auf Parfüm verzichten. Es soll möglichst keine Spur für Fressfeinde gelegt werden.
Wieviele Rehkitze werden bei den Einsätzen gefunden?
Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt auch mal Tage, da wird gar kein Rehkitz gefunden. Es kommt aber auch vor, dass ein Team 15 Rehkitze am Tag findet. Das wird dann manchmal auch etwas stressig :-) Insgesamt konnten wir in der Saison 2023 im Rems-Murr-Kreis 835 Rehkitze finden.
Muss ich Mitglied bei euch werden?
Ihr müsst kein Mitglied bei uns im Verein werden, viele unserer Helfer haben keine Mitgliedschaft. Wir sind einfach froh über jeden, der uns unterstützen möchte. Wer dennoch Mitglied werden möchte: die Mitgliedschaft kostet 20 Euro im Jahr.
Gibt es vor Saison Beginn noch eine Einweisung?
Wir werden vor der Saison eine Generalprobe an verschiedenen Orten im Rems-Murr-Kreis anbieten. Dort wird gezeigt, wie das mit der Drohne und dem Wärmebild funktioniert, wie die Helfer per Funk einen Wärmepunkt finden können, etc. Falls ihr dort keine Zeit haben solltet, werdet ihr euch aber auch sehr schnell bei den richtigen Einsätzen (Learning by Doing) zurechtfinden.
Was habe ich davon?
Wir können leider keine Entschädigung bieten, da wir das selbst ehrenamtlich anbieten und auf Spenden angewiesen sind. Man ist jedoch dabei, wenn die Natur erwacht. Sieht tolle Tiere, tolle Sonnenaufgänge und lernt viele interessante Menschen kennen. Meist ist noch ein Jäger dabei, da der die Kitze wieder freilassen muss. Da erfährt man auch oft sehr interessante Geschichten.